Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 41 - 10.07.2018

DGB: Chancen von Langzeitarbeitslosen durch Qualifizierung verbessern

Anlässlich der heute von der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit vorgestellten Studie „IAB-Regional Hessen: Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen“ erklärt der stellv. Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt: „Die IAB-Studie bestätigt unsere Forderung nach einer gezielten abschlussorientierten Förderung von Langzeitarbeitslosen. Wer einen Schulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, wird schneller in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt als jemand, bei dem das nicht der Fall ist. Arbeitslose, die auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, müssen abschlussorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten, die sie für den ersten Arbeitsmarkt fit machen. Der Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit darf nicht dauerhaft in Befristung und geringfügiger Beschäftigung münden. Die Instrumente für abschlussbezogene Weiterbildung sowohl im Jobcenter, als auch in der Agentur, müssen umfassend genutzt werden, um so Aufstiegsprozesse am Arbeitsmarkt zu fördern und zu stärken. Damit sich Arbeitslosigkeit nicht verfestigt, ist es wichtig, jetzt zu handeln, um Langzeitarbeitslosigkeit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Arbeitgeber sind zudem gefordert, bei der Stellenbesetzung mehr als bisher auch Menschen in die Auswahl zu nehmen, die längere Zeit arbeitslos gewesen sind.“

Aus Sicht des DGB müssen zudem die Jobcenter sachgerecht mit Personal und Geld ausgestattet werden, damit das finanziell unterstützte Nachholen von Berufsabschlüssen auch darüber möglich ist. Werden die Jobcenter allerdings nicht auf eine stabile finanzielle Grundlage gestellt und realistische Verwaltungskosten zugrunde gelegt, wird es auch langfristig bei einer Unterfinanzierung der Jobcenter bleiben, so Witt.

Auch die Landesregierung sei gefordert, aktiv zu werden und den Ausbau von öffentlich geförderter Beschäftigung auf den Weg zu bringen. Jobcenter und Arbeitsagenturen hätten damit einen erweiterten Handlungsspielraum für den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit und deutlich bessere Möglichkeiten benachteiligten Zielgruppen stärker unter die Arme zu greifen.


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