Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 55 - 31.07.2014

DGB: Mehr Aufklärung und Beratung für Arbeitnehmer aus dem Ausland erforderlich

Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli in Hessen nimmt die DGB-Bezirksvorsitzende Gabriele Kailing zum Anlass, einen Blick auf die Situation Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus dem Ausland zu werfen.

„Es ist erfreulich, dass nach Aussagen der Regionaldirektion aus dem vergangenen Monat insbesondere die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus mittel- und osteuropäischen Ländern an einer vergleichsweise stabilen Entwicklung am Arbeitsmarkt teilhaben. Jedoch fällt auf, dass der Anteil von arbeitslosen Menschen aus dem Ausland in Hessen mit 13% so hoch ist wie bei keiner anderen Personengruppe. Das sind laut im Juni 2014 veröffentlichtem Zuwanderungsmonitor des IAB zum großen Teil Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Rumänien (60,9%) und Bulgarien (84,5%).“

Der DGB begrüßt die positive Beschäftigungssituation von EU-Bürgerinnen und Bürgern, ein Trend, den die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Monat bilanziert hatte. „Die wachsende Mobilität in Europa geht allerdings auch mit einer Zunahme prekärer Beschäftigungsformen einher. Mit einer Arbeitsaufnahme in Deutschland steigt für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Aufklärungs- und Beratungsbedarf.“ Der DGB fordert auch mehr Aufmerksamkeit und entschiedenere Kontrollen auf Baustellen, in der Gastronomie, der Pflege oder in der Landwirtschaft. „Es kann nicht sein, dass rechtliche Verstöße bei Arbeitseinsatz und Entlohnung ausländischer Beschäftigter wie in den vergangenen Wochen auf einer Baustelle in Wiesbaden noch immer an der Tagesordnung sind.“

Deshalb haben Gewerkschaften dafür gesorgt, Anlaufstellen für ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzurichten. In kurzer Zeit wurde das gewerkschaftliche Projekt „Faire Mobilität“ mit seiner Beratungsstelle zu einer wichtigen Anlaufstelle für mittel- und osteuropäische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rhein-Main-Gebiet. Nachdem nun die Anschubfinanzierung ausgelaufen ist, würde die Landesregierung gut daran tun, dieses bereits etablierte Beratungsangebot gerade in Hinblick auf die Entwicklung und Einhaltung von Standards bei der öffentlichen Vergabe von Aufträgen mit zu finanzieren. Auch das gehört zu der vielzitierten Willkommenskultur dazu.

Hinweis und Quellen: Zuwanderungsmonitor Bulgarien und Rumänien http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/zuwanderungsmonitor.pdf


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