Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli in Thüringen nimmt die DGB-Bezirksvorsitzende Gabriele Kailing zum Anlass, einen Blick auf die Entwicklung für ältere Arbeitslose und den bevorstehenden Start des Ausbildungsjahres zu werfen.
„Leider müssen wir feststellen, dass sich an der miserablen Lage für ältere Arbeitslose und Langzeitarbeitslose in der ersten Jahreshälfte nichts verändert hat“, so Kailing. Gleiches gelte für gering Qualifizierte. „Im Juli ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen zwar um 1,1 Prozent im Vormonatsvergleich gesunken. Die großen Vermittlungsanstrengungen der Arbeitsagenturen und monatlichen Appelle haben aber keine langfristige Trendwende zur Folge. Aus Sicht des DGB ist es nicht akzeptabel, dass sich Arbeitgeber bei der Integration dieser Menschen weiterhin zurückhalten.“
Im Hinblick auf das beginnende Ausbildungsjahr und die bis jetzt vorliegenden Zahlen habe sich die Situation für die ausbildungsinteressierten Schulabgänger einigermaßen entspannt. „So kommen im Juli rein rechnerisch auf 12.046 betriebliche Ausbildungsplätze 10.461 Bewerberinnen und Bewerber. Vor wenigen Jahren noch sah die Lage ganz anders aus. Mit einer gestiegenen Zahl von Ausbildungsplatzangeboten verbessern sich die Chancen auf eine tatsächliche Arbeitsplatzwahl.“ Nur ein guter Ausbildungsplatz garantiere qualifizierten betrieblichen Nachwuchs, so Kailing.
„Besonders erfreulich ist, dass Thüringen im Bundesvergleich bei der Ausbildung junger Erwachsener sehr erfolgreich ist, die erst im Alter zwischen 25 und 35 eine Ausbildung beginnen. Ihnen wird über das sogenannte Spätstarter-Programm eine finanzielle Förderung zuteil, die es in anderen Bundesländern nicht gibt. Der Zuschuss soll Anreiz sein, die Ausbildung trotz geringerer Ausbildungsvergütung bis zum Abschluss durchzuhalten und nicht den Aushilfsjob vorzuziehen.“
Der DGB habe sich von Anfang an für dieses Modell und die Form der finanziellen Anerkennung stark gemacht. Nicht selten gehe die Ausbildung nicht nur mit zusätzlicher Anstrengung, sondern auch mit finanziellen Einbußen oder unvorhersehbaren Kosten einher. „Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung des Thüringer Modells. Beleg dafür ist, dass die Zahl der Ausbildungsabbrüche in Thüringen deutlich geringer ist als in anderen Bundesländern.“