Heute endet der Beteiligungsprozess zur Novellierung des Thüringer Gleichstellungsgesetzes. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen begrüßt den im letzten Herbst gestarteten Prozess mit Vertreterinnen und Vertretern der gleichstellungs- und frauenpolitischen Strukturen.
Renate Sternatz, stellvertretende Bezirksvorsitzende des DGB Hessen-Thüringen: „Thüringen ist einen guten Schritt zu mehr Gleichstellung vorangekommen. In den obersten Landesbehörden arbeiten mehr Frauen in Führungspositionen und es zeichnet sich ein positiver Trend bei der Beförderungspraxis ab.“
Einen Grund dafür sieht Sternatz in der paritätisch besetzten Führungskräftequalifikation. Laut Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie ist der Anteil der Frauen und Männern, die an diesen teilnehmen nahezu ausgeglichen.
Kritisch ist aus Sicht der Gewerkschafterin allerdings der hohe Anteil von Frauen in Teilzeitbeschäftigung. „Immer noch werden zu viele Stellen in Teilzeit ausgeschrieben. Damit aus Teilzeit keine Teilzeitfalle wird, fordert der DGB verbindliche Regelungen für eine moderne und geschlechtergerechte Personalentwicklung, hier sind die Gleichstellungspläne unabdingbar. Gleichstellung braucht starke Strukturen!“
Besorgniserregend ist zudem, dass die Position der Gleichstellungsbeauftragten - gerade in den Kommunen - oft verkannt ist und etwa ein Drittel aller Dienststellen keinen Gleichstellungsplan vorweisen können.
Sternatz: „Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten müssen für ihre Arbeit gestärkt werden, dabei geht es um umfassende und klare Informations-, Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte. Die Nichteinhaltung gesetzlicher Regelungen – wie den Gleichstellungsplänen - ist kein Kavaliersdelikt.“