Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 2 - 03.01.2018

DGB: Herausforderungen für den thüringischen Arbeitsmarkt 2018

Der insgesamt stabile Arbeitsmarkt in Thüringen bietet aus Sicht des DGB Hessen-Thüringen eine sehr gute Voraussetzung dafür, dass eine Reihe von arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen im neuen Jahr gestemmt werden können.

„Der beruflichen Weiterbildung kommt angesichts der Digitalisierung von Arbeit, damit einhergehenden veränderten Arbeitsbedingungen und einem steigenden Renteneintrittsalter eine Schlüsselrolle zu,“ so der stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember 2017. „Wir fordern daher eine Qualifizierungsoffensive, im Zuge derer sich alle Beschäftigten für diese Veränderungen fit machen können.“ Hierbei seien auch die sogenannten Übergangssysteme den neuen Herausforderungen anzupassen.

Angesicht der großen Arbeitskräftenachfrage sei nicht nachvollziehbar, weshalb überhaupt noch junge Menschen an der Schwelle zum Übergang ins Berufsleben scheitern. „Unternehmen müssen endlich damit aufhören, ständig über vermeintlichen Azubi- bzw. Fachkräftemangel zu klagen, dann aber noch immer Bestenauslese zu betreiben.“

Die Arbeitgeber seien zudem weiterhin aufgefordert, zurückzukehren an den Verhandlungstisch und mit den DGB-Gewerkschaften Tarifverträge abzuschließen. „Die positive Beschäftigungsentwicklung ist auf den ersten Blick erfreulich, sagt allerdings nicht viel über die Qualität der Arbeitsverhältnisse aus. Erst ein auskömmlicher Lohn, die Gewährleistung umfassender Arbeitsschutzrechte, ein Gesundheitsschutz, der Belastungen reduziert und eine Arbeitszeit, die planbar und mit dem Leben vereinbar ist, drücken eine gute Arbeits- und Betriebskultur aus, von der Beschäftigte und Unternehmen profitieren,“ so Witt. Das gehe am besten mit Tarifverträgen. Die Landespolitik müsse hier mit gutem Beispiel voran gehen und das Tariftreue und Vergabegesetz nach den gewerkschaftlichen Prinzipien guter Arbeit novellieren.

Die Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit ist und bleibt eine wesentliche Aufgabe, um den Menschen eine existenzsichernde Perspektive zu ermöglichen, so Witt. Der DGB habe dazu eine Reihe an Vorschlägen gemacht und sich dabei wiederholt für einen Neustart beim Ausbau von öffentlich geförderter Beschäftigung ausgesprochen. „Das Hin- und Her zwischen Jobcenter und Arbeitsagentur muss beendet werden und die Förderung müsse aus einer Hand kommen. Arbeitslose, die auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, müssen Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten, die sie für den ersten Arbeitsmarkt fit machen.“

Die neuen gesetzlichen Regelungen, die es für schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Basis eines Budgets für Arbeit einfacher machen sollen, Zugang zum Thüringer Arbeitsmarkt zu erhalten, müssten zügig umgesetzt werden. Witt: „Nun ist es an den Arbeitgebern zu zeigen, ob sie Willens genug sind, zu-künftig wesentlich mehr schwerbehinderte Menschen auszubilden und zu beschäftigen und nicht nur darüber zu reden.“

Hinweis:

Weitere Informationen zu den Forderungen des DGB für eine bessere Arbeitsmarktpolitik finden Sie in der Broschüre

Perspektiven eröffnen – Sozialen Aufstieg ermöglichen – Schutz stärken


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