Anlässlich der heutigen Anhörung zur Novellierung des hessischen Gleichberechtigungsgesetzes sowie den damit verbundenen Protesten fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund eine parteiübergreifende Initiative für mehr Gleichstellung.
„Die Modernisierung des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes ist dringend notwendig, die öffentlichen Arbeitgeber in Hessen haben bei der Gleichstellung eine Vorbildfunktion. Die öffentliche Verwaltung muss fit gemacht werden für das 21. Jahrhundert. Die Gleichstellung der Geschlechter spielt eine entscheidende Rolle für „Gute Arbeit“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen Renate Sternatz.
Zwar steigt der Frauenanteil unter den Beschäftigten der hessischen Kommunen und des Landes beständig, gleichzeitig hat sich aber der Anteil der in Teilzeit beschäftigten Frauen erhöht. Aktuell liegt letzterer bei 46,4 Prozent beim Land und 43,7 Prozent in den Kommunen. Damit aus Teilzeit keine Teilzeitfalle wird, fordert der DGB die Chancengleichheit von Frauen bei Qualifizierungen und in Führungspositionen zu verbessern.
Sternatz: „Wir brauchen verbindliche Regelungen für eine moderne und geschlechtergerechte Personalentwicklung. Gleichstellung braucht starke Strukturen! Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten müssen für ihre Arbeit gestärkt werden, dabei geht es um umfassende und klare Informations-, Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte. Die Nichteinhaltung gesetzlicher Regelungen muss mit Sanktionen belegt werden.“
Zur heutigen Anhörung haben auch die Fraktion der SPD und der Fraktion DIE Linke deutlich weitergehende Gesetzentwürfe vorgelegt. Der DGB fordert, diese Gesetzentwürfe als Ausgangspunkt zu nehmen und eine parteiübergreifende Initiative für mehr Gleichstellung zu starten.