Frankfurt/Main, den 18. Juni 2020
Der DGB Hessen-Thüringen begrüßt die Entscheidung der hessischen Landesregierung, dass die Möglichkeit zur generellen Sonntagsöffnung von Geschäften für die Zeit der Corona-Pandemie, abgeschafft wird. Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hes-sen-Thüringen: „Sozialminister Klose steht damit zu seinem Wort, die coronabedingten An-griffe auf den Arbeitsschutz der Beschäftigten wieder rückgängig zu machen. Gleichzeitig dürfte ihm die Einsicht gekommen sein, dass die Regelungen kein Beitrag zum anvisierten Ziel der Versorgungssicherheit gewesen sind. Im Gegenteil: Beschäftigte, zum Beispiel im Einzelhandel, hätten seit März sieben Tage die Woche beschäftigt werden können. Damit wurde die Gesundheit der Beschäftigten ohne Not aufs Spiel gesetzt, denn bereits jetzt sind diese am absoluten Limit!“ In der Praxis sah der Lebensmitteleinzelhandel weitestgehend davon ab, die Geschäfte an Sonntagen zu öffnen. In den letzten Wochen kam es dagegen vermehrt zu Öffnungen von Baumärkten und Möbelhäusern. „Mir erschließt sich nicht, wa-rum man sonntags Wandschränke und Couchgarnituren unter dem Vorwand der Versor-gungssicherheit verkaufen muss“, sagt Rudolph. „Die großen Händler haben die bestehen-den Regelungen aus reinen Profitinteressen schamlos ausgenutzt, ohne an die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu denken. Es ist ein großer Erfolg von Gewerkschaften und Kir-chen. Der vehemente Druck hat nun endlich dazu geführt hat, diese unsoziale Praxis zu beenden. Die Beschäftigten haben bereits ab Sonntag kommender Woche frei.
Für Rückfragen steht André Schönewolf, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik des DGB in Hessen zur Verfügung.
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